Nelson-Mandela-Oberschule

Wilmersdorf


Schüler*innen planen die Gestaltung des Vorplatzes an der Nelson-Mandela-Oberschule in Berlin

Teilgenommen haben Schüler*innen der Leistungskurse: Kunst, Geografie, Biologie,
Lehrer*innen und das Landschaftsarchitekturbüro Beissert und Hengge


Ort: Schulvorgarten und in den Räumen der Schule

Im Januar 2019 erreichte „Grün macht Schule“ (GmS) die Bitte der Nelson Mandela Oberschule um Unterstützung und Beratung für ein Schulhofprojekt. Die Schule stellte das Projekt „Gestaltung und Begrünung des Vorplatzes“ und die Schaffung von mehr Aufenthaltsqualität für die Schüler*innen vor.

Der Vorplatz taugt weder als repräsentativer Eingangsbereich für die Schule noch als Aufenthaltsort für Schüler*innen.

Bestandsfoto
Bestandsfoto - Vorplatz der Schule

 

Nach dem ersten Termin in der Schule mit den Beteiligten (Schulgemeinschaft, BIM und GmS) wurde eine Planungsstrategie empfohlen. Grundlage bildete der „Projektstrukturplan“ der bereits von der Schule erarbeitet wurde:

Projektstrukturplan
Projektstrukturplan

 


Erster Schritt:

Abstimmung mit den Beteiligten – Planungsworkshops – Ideenskizzen – Modellbau – Gestaltungsvarianten

Danach soll  in einem 2. Schritt eine vertiefte Planung mit konkreten Leistungsbeschreibungen entworfen und abgestimmt werden.

Ziel ist die Realisierung des Projektes im Frühjahr 2020 als 3. Schritt.

 

Der Ideenworkshop fand am 05. und 07. März 2019 statt.

Ideen entwickeln und konkretisieren

Bevor die Schüler*innen ihre Ideen entwickelten, erarbeiteten wir die „Bedeutung des Schulvorplatzes“.
Der eher trostlos wirkende Raum vor der Schule ist das Aushängeschild und die
Visitenkarte der Nelson-Mandela-Schule, hiermit präsentiert sich die Schule der Öffentlichkeit vor Ort.
Hier heißt es „Ankommen“ und „Weggehen“, hier treffen sich die Schüler*innen, Lehrer*innen und das
gesamte Schulpersonal vor und nach der Schule. Dieser Ort „heißt“ die hier arbeitenden und
lernenden Menschen willkommen. Er begrüßt und verabschiedet sie.
Zwei Stunden vor und eine Stunde nach der Mittagspause hatten die Schüler*innen Zeit ihre Ideen für
die Umgestaltung des Vorgartens zu entwickeln und zu konkretisieren. Dazu dienten ihnen
Transparentpapier zum Auflegen auf die ausgeteilten Grundrisspläne und ihre eigenen Fotos.

Es wurden neue Gruppen gebildet. Als Leitlinie zum Gestalten wurden Motto´s aus den Bereichen
Kunst, Biologie, Geografie, Politik, Literatur und Musik unter unserer Hilfestellung ausgewählt. Wir
wiesen darauf hin, dass der Namenspatron Nelson Mandela und sein gesellschaftlich /politisches
Wirken ebenso als Leitthema dienen kann als auch die Internationalität der Schule.

In der letzten Stunde des Workshops wurden die einzelnen Ergebnisse von den Gruppen vorgestellt.
Hier kommentarlos einige Ergebnisse.

 

Workshopergebnis
Workshopergebnis
Projektstrukturplan
Workshopergebnis

 

Workshopergebnis
Workshopergebnis

 

Workshopergebnis
Workshopergebnis

 

Fazit und Aussicht

Die erste Workshop-Gruppe arbeitete sehr intensiv und engagiert an den Umgestaltungsideen für
den Schulvorplatz. Sie orientierte sich mehr an dem vorhandenen Bestand. Bei der zweiten Gruppe
gab es bei der Bestandsaufnahme eine „besondere“ Situation. Als wir auf den Schulvorplatz gingen,
war sowohl die linke als auch die rechte Eingangstür zugeparkt. Darüber hinaus stand in der Flucht
der mittleren Eingangstür ein LKW auf der Straße, sodass der Raum für diese Zeit sehr eingeengt
wirkte und erheblich von seiner Großzügigkeit eingebüßt hatte. Beim Entwickeln von Ideen hat sich
die zweite Gruppe mehr vom Bestand gelöst. Sie war etwas freier und experimentierfreudiger.

Die Wünsche und Planungsideen der Schüler*nnen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Mehr vertikales und horizontales Grün, das ganze Jahr über blühend und attraktiv, auffälliger, einheimisch, bienen- und insektenfreundlich,
  • Mehr Aufenthaltsqualität durch Sitzmöglichkeiten, Poller einbeziehen und das Parken vermindern
  • Mehr Ordnung in und auf den Radstellfächen
  • Mehr Müllbehälter, Mülltrennung
  • Den Gehweg und die Baumscheiben an der Straße zum Radparken und Sitzen miteinbeziehen
  • Eingangsportal mit neuem Namens-Schriftzug und Beflaggungsmöglichkeit über den drei Türen
  • Die „Internationalität“ der Schule im Außenraum darstellen über Logo, Band mit Länderflaggen etc.
  • Den Schulvorplatz „moderner“, mit Farbkonzept freundlicher und einladender gestalten

 

In einem abschließenden Gespräch zwischen den Schüler*innen, den Lehrer*innen und den Landschaftsarchitekt*innen äußerten sich alle Beteiligten hochzufrieden über die entstandenen Ideen und Arbeiten. Einig waren wir uns darüber, dass die Geländer an den Fassadengrünflächen entfernt werden müssten, damit dort nicht ungeregelt die Räder abgestellt werden. Stattdessen sollte geprüft werden, ob der Gehwegraum zum Radparken von Seiten der Stadt zur Verfügung steht. Auch die Mülltrennung in Plastik und Papier ist den Schüler*nnen wichtig. Eine weitere Überlegung war, den Wegebelag durch Verwendung von rotem Klinker etwas farbiger und freundlicher zu gestalten. Die von einer Schülergruppe vorgetragene Idee, eine Holzterrasse im ersten Stock vor die Mensa zu setzen, stieß bei den Lehrer*innen für die rückwärtige Hofseite des Schulgebäudes auf große Zustimmung. Jede Gruppe hat gute und verwertbare Aspekte für die Umgestaltung entwickelt. Die Neugestaltung des Schulvorplatzes wird als Initialzündung für weitere Aufwertungsmaßnahmen in den gesamten Außenräumen der Schule gesehen. So könnte der entstandene Ideenpool auch als Grundlage dafür dienen. Zwei der vorgestellten „Vorentwürfe“ eigenen sich besonders zur weiteren Bearbeitung. Unter dem Motto „Everyone is welcome, everyone feels at home“ wurde am ersten Workshoptag mit wenigen Mitteln, wie zentrale Sitzinsel um einen Baum und Sitzbänke um begrünte Baumscheiben herum, eine moderne Planungslösung mit Aufenthaltsqualität und mehr Grün gefunden. Am zweiten Tag entstand mit dem Modell „International und Klimafreundlich eine überzeugende Gesamtkonzeption.

 

Broschüre Beissert & Hengge
Broschüre von Beissert & Hengge Landschaftsarchitekten

Das Büro Beissert & Hengge Landschaftsarchitektur hat daraus einen nachhaltigen Gestaltungsentwurf  zur Neugestaltung des Vorplatzes der Nelson-Mandela-Oberschule erarbeitet und die zur Umsetzung nötigen Planungsunterlagen zusammengestellt.

>> Broschüre von Beissert & Hengge Landschaftsarchitekten

 

Zur Zeit wird von den Projektbeteiligten eine Finanzierung der noch fehlenden Mittel zur Umsetzung des Konzeptes gesucht.

Für weitere ausführliche Informationen zum Projekt wenden sie sich bitte an „Grün macht Schule“ – Herrn Manfred Dietzen.

>> Website der Nelson-Mandela-Schule