Grüner Lernort Schule
Während der gesamten Schulzeit verbringen Kinder und Jugendliche ca. 15.000 Stunden in der Schule. Gerade hier werden zukünftige Wertvorstellungen und Verhaltensweisen gegenüber der Umwelt geprägt. Typisch für viele der knapp 1000 Schulen Berlins sind versiegelte Pausenhöfe mit zu wenig naturnahen Flächen. Hier werden Aggressivität, Rücksichtslosigkeit und Wegwerfverhalten geradezu herausgefordert. Ein naturnah umgestaltetes Schulgelände bietet dagegen die Chance, das ökologische sowie soziale Verhalten der jungen Menschen positiv zu beeinflussen. Durch ihre aktive Mitarbeit bei der Begrünung haben sie die Möglichkeit, eine eigene emotionale Beziehung zur Natur zu entwickeln. Dabei kann die Gestaltung des Schulgeländes als Modell dafür dienen, wie Probleme für demokratische Auseinandersetzungsprozesse gelöst werden können. Wenn sie sich wohlfühlen, können die Schülerinnen und Schüler ganz von selbst das Bedürfnis entwickeln, die sie umgebende Natur zu bewahren und zu schützen. Somit dient der naturnahe Schulhof der Bewegung, Erholung, als Unterrichtsraum, Erfahrungsstätte und als Schulgarten. Ein guter Schulhof ist wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen Bildung und trägt außerdem wesentlich zum grünen Stadtbild bei.
Eine intensive Partizipation der Schulgemeinschaft bei der Schulhofgestaltung, insbesondere der Schülerinnen und Schüler, fördert die soziale Handlungskompetenz und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Schule. Gepaart mit dem Erwerb praktischer Fertigkeiten schafft dies Selbstvertrauen durch den Stolz auf das Erreichte und fördert das Verantwortungsgefühl gegenüber Natur und Mitmenschen. Durch friedliche Lösungen von Konflikten und der Durchsetzung mehrheitsfähiger Interessen wird demokratisches Handeln eingeübt.
Schulhofprojekte eröffnen zahlreiche Möglichkeiten gemeinsamer identifikationsstiftender Aktivitäten von Schülerinnen und Schülern. Für die Beteiligten wird erkennbar und erfahrbar, wie die oft starre Umwelt durch eigene Eingriffe positiv verändert und umgestaltet werden kann.
Die nachhaltigen Veränderungen des Schülerverhaltens auf naturnah umgestalteten Schulfreiflächen sind vielerorts durch den Rückgang von Unfällen und aggressivem, zerstörerischem Verhalten belegt. Von daher stellt das gemeinsame Planen, Arbeiten und Gestalten mit Holz, Steinen, Erde und Pflanzen eine Quelle fundamentaler positiver Erfahrung dar.
„Grün macht Schule“ berät, wie man mit wenigen Mitteln schon viel verändern kann. Wir geben Empfehlungen zur phantasievollen, kindgerechten Schulhofgestaltungen und darüber hinaus machen wir deutlich, was andere Schulen mit viel Freude, Engagement und Stolz dennoch geschafft haben.
Wir wollen alle Beteiligten auffordern, einfach zu beginnen.