Schulsportanlagen
Die Zentralstelle für Normungsfragen und Wirtschaftlichkeit im Bildungswesen ZNWB dokumentierte schon 1997 mit der Broschüre „Naturnahe Gestaltung von Spiel- und Sportanlagen“ anhand von Planungsbeispielen, wie auf das veränderte Sportgeschehen in Schulen reagiert und Schulsport statt auf wettkampfgerechten, teuren und unter Nachhaltigkeitsaspekten höchst bedenklichen Kunststoffsportanlagen in Zukunft geplant und angeboten werden muss:
„Sportunterricht und Freizeitsport dienen der Entfaltung der körperlichen Anlagen im Rahmen der Gesamtentwicklung des Menschen. Aus Mangel an schulspezifischen Sporteinrichtungen für die allgemeine Bewegungsbildung und den Freizeitsport, aber auch aus der Notwendigkeit von Kosten- und Flächeneinsparungen, wird der Schulsport vielerorts auf wettkampfgerechten Sportanlagen durchgeführt. Das kann bei motivierten und talentierten Schülerinnen und Schülern zu einer Leistungssteigerung bei der Sportausübung führen, jedoch bei wenig Bewegungsmotivierten und durchschnittlich Begabten auch Desinteresse an körperlicher Betätigung erzeugen.
Zusammen mit bewegungsfremden Arbeits- und Freizeitformen unserer Gesellschaft führt dies zunehmend zu physischen Defiziten und auch zu Konzentrationsverlust. Einschulungs- und andere medizinische Breitenuntersuchungen haben die Öffentlichkeit über den kontinuierlich schlechter werdenden Gesundheitszustand der Schülerinnen und Schüler alarmiert.
Das Bestreben eine naturgemäße Bewegung zu ermöglichen, erfordert zwangsläufig ein verändertes Sportflächenangebot. Es soll ein gesundheitsorientiertes Ergänzungsangebot zu den traditionellen wettkampfgerechten Sportflächen angestrebt werden. Für die begrenzten Freiflächen für Schulen im innerstädtischen oder dicht besiedelten Bereich kann dieses Ziel meist nur durch Nutzungsüberlagerungen erreicht werden.
Möglich sind unter anderem Bewegungslandschaften, integriert in die Gesamtfreiflächen mit kombinierbaren Einzelelementen wie Trittsteine, Balancierbalken, Bodenwellen, Buckel, Gräben, Geländestufen, Hohlwege, etc. oder Ballspielmulden, als multifunktionales Kleinspielfeld mit deich- oder wallartiger Seitenbegrenzung und unversiegeltem Bodenbelag (z.B. Holzhäcksel).
Alle Sportflächen sind möglichst mit wasserdurchlässigen, umweltverträglichen Belägen auszustatten, bei denen nachweislich gesundheitliche Beeinträchtigungen auszuschließen sind und eine Gefährdung von Boden, Grundwasser und Luft nicht stattfinden kann.“
Hierfür geeignet sind Tennen-, Holzhäcksel- und Rasenflächen.
Eine Einbindung in die Schullandschaft, wie bei den oben genannten Ballspielmulden, ist auch bei üblichen Klein- und Großspielfeldern möglich.