Fit für den Klimawandel
Der Schulhof hat viele Funktionen. Er ist zuerst ein Erholungs- und Lernort, Erlebniswelt, Kommunikationsort, Spiel-, Sport- und Bewegungsort - kurz Lebensraum für Schülerinnen und Schüler und als Freifläche mit hohem Grünanteil in der Stadt von großem stadtökologischen Wert.
Beide Aspekte stellen hohe Anforderungen an die Qualität der Planung und Gestaltung und sind in Bezug auf die Außenwirkung ein wichtiges Aushängeschild für die Schule.
Bei der hohen Anzahl der zu schaffenden Schulplätze in Berlin (Neubauten, Ergänzungsbauten und Sanierungen) setzt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hohe Standards, die durch geschickte Freiraumplanung gepflegte Sportbereiche genauso wie kleinräumige, naturnah und vielfältig gestaltete Pausenräume erfordern. Außenanlagen mit hohem Grünanteil fördern ein gesundes Klima, eine erholsame Atmosphäre und wirken einladend, während großräumige, weite, versiegelte Flächen sich in vielerlei Hinsicht negativ auswirken.
Eine zeitgemäße, an den Klimawandel angepasste und pädagogisch anspruchsvolle Außenanlagengestaltung bei Schulbauten hat für die schulische Nutzung einen entscheidenden Stellenwert.
Auf den Klimawandel können sich folgende Aspekte besonders positiv auswirken:
Entsiegelung
Umso weniger Schulhoffläche mit Asphalt, Kunststoff, Beton und Pflaster versiegelt ist, desto mehr Regenwasser kann versickern oder verdunsten - dies trägt zur Grundwasserbildung bei.
Der überwiegende Teil befahr- und begehbarer Flächen eines Schulhofes kann gut mit wasserdurchlässigen Belägen befestigt werden.
Geeignet sind: Pflaster mit Rasenfugen, Rasenklinker, Rasensteinen und Schotterrasen.
Ungeeignet sind: Wassergebundene Wegedecken (Pflege), Dränpflaster (Dränporen setzen sich schnell zu).
Begrünung
Jeder kennt die angenehmen Effekte einer Grünanlage im Sommer – besonders in der Großstadt.
Diese Effekte können auch auf Schulhöfen wirkungsvoll zur Geltung kommen, wenn sie denn mit umfangreicher Begrünung (Bäume und Sträucher) ausgestattet sind. Begrünung heißt:
- Schattenbildung
- Lärm-, Sicht- und Immissionsschutz
- Erhöhung der Biodiversität
- Schaffung von Lebensräumen für Tiere, Vögel und Insekten
- Staubbindung und Staubreduzierung
- Klimaverbesserung
- Regenwasserversickerung
- Schaffung von Rückzugsorten
- Raumbildung
- Bewegungsförderung
- Natur spielerisch erforschen können
- Bildung von Trittsteinbiotopen für die Stadt
- Förderung von Erholungs- und Entspannungseffekten
Im Gegensatz zur Vergangenheit, als Schulhöfe noch große versiegelte Verkehrs- und Aufenthaltsflächen waren, sind die Schulhöfe der Zukunft Grünanlagen, die als Lebensraum für Schülerinnen und Schüler geeignet und für den Klimawandel gerüstet sind.